Facesitting Ratgeber: Geschichte, Techniken & Sicherheit

Facesitting Ratgeber: Tiefe Einblicke in Geschichte, Techniken und Sicherheit

Facesitting ist eine der wohl intimsten Formen von Oralsex: sinnlich, körperlich sehr direkt und – je nach Dynamik – mit einer deutlichen Note von Dominanz und Hingabe. In diesem Ratgeber schauen wir gemeinsam auf Geschichte, Stellungen, BDSM-Elemente, Sicherheit und konkrete Rollenspiel-Ideen in verschiedenen Levels, damit ihr diese Praktik lustvoll und verantwortungsvoll genießen könnt.

Geschichte und Ursprünge des Facesitting

Facesitting ist keine moderne Erfindung. In vielen Kulturen finden sich Darstellungen und Erzählungen, in denen eine Person buchstäblich „oben“ sitzt und damit Macht, Verehrung oder Hingabe ausdrückt. Was früher oft als Symbol für Dominanz verstanden wurde, ist heute für viele Paare vor allem eines: eine intensive, spielerische Form von Oralsex, bei der Nähe, Vertrauen und lustvolle Kontrolle im Zentrum stehen.

Facesitting als sexuelle Praktik

Beim Facesitting setzt oder kniet sich eine Person – häufig die vulvatragende Partnerin – auf das Gesicht des unten liegenden Partners. Dieser verwöhnt sie mit dem Mund, während sie die Intensität, Position und Dauer kontrolliert. Für viele ist es genau diese Mischung aus Oralsex, Körperkontakt und Machtgefälle, die Facesitting so aufregend macht.

Je nach Rollendynamik kann Facesitting:

  • sehr zärtlich und kuschelig sein
  • spielerisch-dominant erlebt werden
  • Teil einer BDSM-Dynamik mit klarer Machtverteilung sein

Wichtig bleibt immer: einvernehmlich, sicher und respektvoll.

Beliebte Stellungen und Varianten beim Facesitting

Es gibt viele Arten, wie du auf deinem Partner Platz nehmen kannst. Probiert euch langsam aus und achtet darauf, was für euch bequem und lustvoll ist.

Klassisches Facesitting: Du sitzt frontal auf dem Gesicht deines Partners. Deine Oberschenkel umrahmen seinen Kopf, du kannst dich mit Händen oder Knien abstützen. Der Fokus liegt auf intensiver oraler Stimulation und Nähe.

Reverse Facesitting: Du sitzt mit dem Rücken zum Gesicht deines Partners, schaust also zu seinen Füßen. Viele erleben diese Perspektive als besonders erotisch, weil du seinen Körper „von oben“ betrachten kannst.

Seitliches Facesitting: Du sitzt seitlich auf seinem Gesicht oder seinem Halsbereich. Das kann bequemer sein und erlaubt dir häufig eine feinere Gewichtskontrolle und mehr Bewegungsfreiheit.

Kniendes Facesitting: Du kniest über seinem Gesicht, ohne dein komplettes Gewicht abzugeben. Ideal, wenn du sehr vorsichtig mit der Atmung des Partners umgehen möchtest, weil du schnell ausweichen oder dich abstützen kannst.

Jeanssitting: eine angezogene, verhältnismäßig „harmlosere“ Variante. Du sitzt mit Jeans oder anderen Kleidungsstücken auf seinem Gesicht. Für manche ist das eher Fetisch und Mindgame – dein Partner spürt dein Gewicht und deine Nähe, aber keinen direkten Hautkontakt.

Reverse (nackt): Du bist nackt, sitzt rückwärts auf seinem Gesicht und bestimmst so ziemlich genau, wie du verwöhnt werden möchtest. Ideal, um spielerisch mit Kontrolle, Blicken und kleinen Bewegungen zu spielen.

Fullweight: Hier liegt der Reiz darin, (fast) dein komplettes Gewicht zu nutzen. Das ist nur etwas für erfahrene Paare mit sehr klaren Absprachen und einem guten Gefühl für Körpergewicht, Atmung und Signale. Im Zweifel lieber mehr abstützen und vorsichtiger sein – Sicherheit geht vor.

Asphyx-Elemente: Manche Paare fantasieren mit Atemreduktion. Aus Sicherheitsgründen sollte hier extrem vorsichtig agiert werden: keine Atemspiele ohne viel Erfahrung, klares Safesignal und ständige Präsenz. Wenn du unsicher bist, lass diesen Bereich lieber weg – es gibt genug lustvolle Alternativen ohne Risiko.

Bound: Hier wird Facesitting mit Fesselung kombiniert. Der unten liegende Part ist fixiert und muss sich ganz der Situation hingeben. Das kann psychologisch sehr intensiv sein – deswegen sind Safeword, Vertrauen und gutes Bondage-Wissen absolute Pflicht.

Wichtig: Immer wieder liest man von extremen Varianten wie Facesitting unter Wasser („Drowning“). Davon ist aus Sicherheitsgründen strikt abzuraten. Atemreduktion plus Wasser ist eine hochriskante Kombination – sie passt nicht zu verantwortungsvollem BDSM und kann lebensgefährlich sein.

Risiken & Vorsichtsmaßnahmen beim Facesitting

Facesitting ist intensiv – körperlich wie emotional. Umso wichtiger sind ein paar klare Sicherheitsregeln.

Atemkontrolle & Sicherheit: Das größte Risiko ist die eingeschränkte Atmung des unten liegenden Partners.

  • Stütze dich mit Händen oder Knien ab, anstatt dein komplettes Gewicht auf sein Gesicht zu legen.
  • Achte auf Körperreaktionen: Unruhe, Klopfen, Verspannung oder Panikgefühle sind sofortige Stopp-Signale.
  • Vereinbart ein klares Safesignal, das auch ohne Sprache funktioniert – z.B. dreimaliges Klopfen auf dein Bein.
  • Bleib konzentriert: Facesitting ist kein Moment für „Abschalten“, sondern für wache Präsenz.

Hygiene: Die Nähe von Mund und Genitalien macht Hygiene besonders wichtig.

  • Duscht euch vorher oder macht euch gemeinsam frisch – das kann schon Teil des Vorspiels sein.
  • Achtet auf saubere Hände, Mundhygiene und gepflegte Intimregionen.
  • Bei sensibler Gesundheit oder wechselnden Partnern können Dental Dams oder andere Barrieren sinnvoll sein.

Kommunikation & Einverständnis: Facesitting funktioniert nur gut, wenn beide sich sicher fühlen.

  • Redet im Vorfeld über Fantasien, No-Gos und eventuelle Ängste.
  • Wenn Atemkontrolle oder BDSM-Elemente dazukommen, sind Safewords Pflicht.
  • Keiner wird zu irgendetwas „überredet“ – Lust entsteht aus Freiwilligkeit, nicht aus Druck.

Facesitting & BDSM – wenn Macht eine Rolle spielt

Facesitting lässt sich wunderbar in eine D/s- oder BDSM-Dynamik integrieren. Die obere Person übernimmt oft die dominante Rolle, der unten liegende Part erlebt Hingabe, Ausgeliefertsein und Dienst mit dem Mund.

Klare Rollen & Absprachen: Sprecht darüber, wie ihr euch fühlt:

  • Willst du als Top/Domina Macht zeigen – oder eher spielerisch verführen?
  • Möchte dein Sub benutzt, verehrt oder „benutzt und gelobt“ werden?
  • Wie hart darf der Tonfall sein – eher liebevoll oder eher streng?

Safewords & Signale: Gerade, wenn der Mund beschäftigt ist, braucht ihr nonverbale Notbremsen. Ein vereinbartes Klopf-Signal, ein kleiner Gegenstand, den der Sub fallen lassen kann – all das kann zum sicheren Rahmen beitragen.

Grenzen respektieren: Erniedrigung, verbale Spiele, Fesselung – all das kann für manche unglaublich erregend, für andere aber zu viel sein. Macht BDSM nicht zum Maßstab, sondern zu eurem gemeinsamen Spielplatz.

Aftercare: Intensives Facesitting – vor allem mit Macht-, Fessel- oder Atemelementen – kann emotional nachhallen. Plant Zeit danach ein, um zu kuscheln, zu reden, Wasser zu trinken und euch wieder zu erden.

Hygiene & Wohlfühlfaktoren beim Facesitting

Sauberkeit ist nicht nur ein Gesundheitsfaktor, sondern trägt enorm zur Entspannung bei. Wer sich frisch fühlt, kann die Nähe viel besser zulassen.

  • Körperhygiene: Eine kurze Dusche, frische Handtücher und ggf. ein Intimwaschgel ohne aggressive Düfte reichen meist aus.
  • Mundhygiene: Zähneputzen, Mundspülung oder ein Kaugummi vorab können Wunder wirken.
  • Sauberes Umfeld: Frische Bettwäsche, ein sauberes Laken oder eine Decke schaffen ein angenehmes Setting.
  • Gesundheit: Offene Wunden, Infektionen oder starke Irritationen in Mund- oder Intimbereich sind ein guter Grund, das Spiel zu verschieben.

Erfahrungen & Gefühle rund um Facesitting

Viele, die Facesitting lieben, beschreiben es als Mischung aus Lust, Macht, Nähe und manchmal auch ein bisschen Kontrollverlust – auf beiden Seiten.

Die obere Person erlebt oft:

  • ein Gefühl von Kontrolle und Selbstbewusstsein
  • starke Erregung durch den Fokus auf ihre Lust
  • das sinnliche Wissen, dass der Partner „ihr ausgeliefert“ ist

Der unten liegende Part erlebt häufig:

  • intense Nähe zu Geruch, Geschmack und Wärme des Partners
  • Hingabe, Dienst, vielleicht auch das Gefühl, benutzt zu werden – auf positive, einvernehmliche Weise
  • einen sehr direkten Zugang zu Dominanz- und Unterwerfungsfantasien

Genauso wichtig: Nicht jeder muss Facesitting mögen. Wenn ihr merkt, dass euch die Situation eher stresst als erregt, nehmt den Druck raus. Es ist nur eine Spielart unter vielen, kein „Muss“ für erfüllten Sex.

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Rollenspiel-Ideen mit Facesitting – Level 1 bis 3

Facesitting kann je nach Intensität vom sanften Liebesspiel bis zum sehr dominanten BDSM-Ritual reichen. Diese Rollenspiel-Ideen geben euch Orientierung, wie ihr in verschiedenen Levels spielen könnt – immer mit Sicherheit und Einvernehmlichkeit als Basis.

Level 1 – sanft, neugierig, verspielt

  • „Verwöhn mich ganz langsam“: Ihr startet mit Kuscheln und Kissenberg. Er liegt bequem, du kniest nur locker über seinem Gesicht, stützt dich viel ab und lässt ihn zwischendurch Luft holen. Der Fokus liegt auf Nähe, Lachen und Ausprobieren – nicht auf Perfektion.
  • „Du darfst jederzeit stoppen“: Ihr verabredet vorab ein simples Klopf-Signal. Du setzt dich nur kurz auf sein Gesicht, nimmst immer wieder Gewicht weg und fragst leise nach: „Ist das so schön?“ – ideal, um die ersten Berührungsängste zu verlieren.
  • Oralsex mit Gesichts-Nähe: Du sitzt zunächst neben seinem Gesicht, er verwöhnt dich mit der Zunge, während du dich langsam herantastest und gelegentlich einen Oberschenkel oder deine Hüfte etwas näher an seinen Mund bringst.

Level 2 – deutlicher Fokus auf Dominanz

  • „Dein Platz ist unter mir“: Er legt sich auf den Rücken, du setzt dich frontal oder reverse über sein Gesicht und gibst klare Anweisungen – etwa, wie intensiv er lecken soll oder wann er pausieren muss. Ein leicht strenger Ton kann hier sehr reizvoll sein, solange ihr eure Grenzen respektiert.
  • Belohnung & Dienst: Du lässt ihn zuerst etwas für dich tun (Massage, Haushalt, kleine Aufgabe). Seine „Belohnung“ ist es, dich mit dem Mund zu verwöhnen, während du über ihm thronst. Du entscheidest, wie lange – und ob er selbst überhaupt zum Orgasmus kommt.
  • Jeans- oder Wäsche-Facesitting: Du bleibst teilweise bekleidet (z.B. in Unterwäsche oder Jeans) und nutzt Facesitting eher als Macht- und Nähe-Geste. Er spürt dein Gewicht, deine Wärme und deine Kontrolle, während du spielerisch bestimmst, wann er intensiveren Kontakt bekommt.

Level 3 – intensiv & BDSM-orientiert (für Erfahrene)

  • Bound Facesitting: Er ist mit weichen Fesseln gesichert (z.B. Hände ans Bett), ihr habt Safesignal und klare Grenzen definiert. Du setzt dich bewusst und selbstbewusst auf sein Gesicht, bleibst aber jederzeit wachsam für seine Signale. Die Fesselung verstärkt das Gefühl von Ausgeliefertsein – daher nur mit viel Vertrauen.
  • Ritualisierter „Thron“: Ihr baut ein kleines Ritual auf: Er kniet, küsst deine Oberschenkel oder deinen Po, bevor du dich auf sein Gesicht setzt. Bestimmte Worte, Positionen oder Gesten markieren für euch den Beginn und das Ende der Szene – das vertieft die D/s-Dynamik.
  • Kombination mit anderen Kinks: Er trägt vielleicht ein Halsband, ihr nutzt einen leichten Knebel (sofern Atmung und Safesignal klar geregelt sind) oder verbindet seine Augen. Facesitting wird so Teil eines größeren BDSM-Settings – mit der klaren Regel: Wenn etwas zu viel wird, gilt das Safesignal ohne Diskussion.

Anleitung & Tipps für euer erstes (oder nächstes) Facesitting

1. Reden, bevor ihr loslegt
Sprecht über Fantasien, Grenzen, Tabus und gesundheitliche Dinge (z.B. Atemprobleme, Panikneigung, Nackenbeschwerden). Vereinbart ein Safesignal und klärt, wer welche Rolle übernimmt.

2. Langsam anfangen
Ihr müsst nicht sofort mit intensiven Varianten starten. Beginnt z.B. kniend über dem Gesicht, mit viel Abstützen und Pausen. Ihr könnt jederzeit aufhören, lachen, neu ansetzen – Sexualität darf verspielt sein.

3. Die passende Position finden
Experimentiert mit Kissen unter Kopf oder Hüfte, verschiedenen Winkeln und Stützpunkten. Bequemlichkeit ist kein Luxus, sondern Voraussetzung für Genuss.

4. Atmung im Blick behalten
Schau zwischendurch bewusst nach unten: Wirkt dein Partner entspannt? Atmet er ruhig? Wenn nicht, nimm etwas Gewicht weg oder mach eine Pause. Es ist immer okay, Luft zu holen.

5. Feedback & kleine Signale nutzen
Ein leichtes Drücken, ein Lecken, ein Zucken – all das sind Rückmeldungen. Frag ruhig: „So okay?“, „Mehr?“, „Zu intensiv?“ – Kommunikation ist sexy.

6. Aftercare einplanen
Wenn ihr fertig seid, nehmt euch Zeit. Kuschelt, lacht, sprecht kurz darüber, was ihr mochtet und was ihr beim nächsten Mal anders machen wollt. So wächst Vertrauen – und die Lust auf Wiederholung.

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Fazit: Ist Facesitting etwas für dich?

Facesitting kann eine unglaublich intensive, sinnliche und machtvolle Form von Oralsex sein – wenn ihr offen miteinander kommuniziert, aufeinander achtet und eure Grenzen ernst nehmt. Vielleicht ist es genau das Ritual, das eure Erotik vertieft, vielleicht bleibt es ein spannender Gedanke, der nicht unbedingt umgesetzt werden muss.

Wichtig ist: Ihr entscheidet gemeinsam. Wenn sich beide sicher, gesehen und begehrt fühlen, kann Facesitting zu einem ganz besonderen Highlight eurer Sexualität werden – irgendwo zwischen Zärtlichkeit, Dominanz und ganz viel körperlicher Nähe.

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  • Ich finde es auch sehr erregend, wenn meine Freundin auf meinem Gesicht sitzt und mir damit den Atem raubt. Es hat auch schon was sehr dominantes an sich. Danke toller Beitrag.
    Tommi