Im BDSM-Segment gibt es viele Spielarten, die auf den ersten Blick ausgefallen wirken – und gerade deshalb faszinieren. Eine davon ist das Ponygirl-Rollenspiel: eine Mischung aus eleganter Inszenierung, klarer Dominanz, verspielter Dressur und sehr körperlicher Präsenz. Wenn du Freude an Rollenspielen, Kostümen und Ritualen hast, lohnt es sich, diesem Fetisch Aufmerksamkeit zu schenken.
- 1 Was ist überhaupt ein Ponygirl?
- 2 Auf die richtige Ausstattung kommt es an
- 3 Für Ponygirl-Spiele braucht es häufig Platz
- 4 Ponygirls in der freien Natur – das besondere Spiel der Dominanz
- 5 Sicherheit, Kommunikation & Consent
- 6 Tipps für Einsteiger, Fortgeschrittene & Erfahrene
- 7 Tipps für alle Levels – Ponygirl Schritt für Schritt
- 8 Rollenspiel Schritt für Schritt – je nach Level
- 9 Fazit: Ponygirl – verspielte Eleganz mit Tiefe
Was ist überhaupt ein Ponygirl?
Als Ponygirl wird eine Person – häufig eine Frau – bezeichnet, die sich im Rahmen eines BDSM-Spiels als „Pony“ verkleidet und sich auch entsprechend bewegt und verhält. Der dominante Part übernimmt die Rolle von Reiter, Trainer oder Besitzer. Das Machtgefälle zwischen Ponygirl und aktivem Part wird somit optisch, körperlich und atmosphärisch sichtbar.
Typisch sind Elemente von Dressur: Das Ponygirl kann über Hürden springen, einen Karren ziehen, bestimmte Schrittfolgen laufen oder an der Longe geführt werden. Durch die Art des Schmückens, der Kleidung und der Ausrüstung können sehr individuelle Fantasien ausgelebt werden – vom edlen Show-Pferd bis zur robusten Arbeitsstute. Ponygirls sind alles andere als stereotyp: Jedes Paar definiert seine Rolle, seine Intensität und seinen Stil selbst.
Auf die richtige Ausstattung kommt es an
Der wichtigste Bestandteil der Ponygirl-Spiele ist die Verkleidung. Sie hilft beiden Seiten, in ihre Rollen zu gleiten und das Kopfkino mit der Körpererfahrung zu verbinden.
Besonders beliebt sind dabei:
- Leder & eng anliegende Kleidung: Korsagen, Bodys oder Harnesses betonen Körperformen und verstärken das Gefühl, „ausstaffiert“ zu sein.
- Stiefel: Lange, hautenge Stiefel – gerne mit Absatz – verleihen dem Ponygirl eine aufrechte, kraftvolle Silhouette und sorgen bei jedem Schritt für diesen charakteristischen Klang, der an Hufschlag erinnert.
- Masken & Kopfgeschirre: Sie depersonalisieren den Träger leicht, lassen das Ponygirl sichtbarer in die Rolle sinken und unterstützen den Fokus auf Körpersprache statt Mimik.
- Schweif & Plug: Viele Ponygirls lieben es, einen Pferdeschweif zu tragen. Oft ist dieser mit einem Buttplug verbunden und bleibt so sicher an Ort und Stelle – hier sind gute Verarbeitung, passende Größe und viel Gleitgel wichtig.
Wie der aktive Part sich sein Ponygirl vorstellt, hängt von den jeweiligen Wünschen ab: verspielt und zart, streng und sportlich oder pompös und glamourös. Wichtig ist, gemeinsam herauszufinden, was sich für alle Beteiligten stimmig, sicher und schön anfühlt.
Für Ponygirl-Spiele braucht es häufig Platz
Auch wenn Ponygirls schon im Stehen beeindruckend aussehen – erst in der Bewegung entfaltet sich die ganze Harmonie des Spiels. Viele Ponygirls genießen es, nicht nur wie ein Pony auszusehen, sondern auch so zu laufen, geführt zu werden und Aufgaben zu erfüllen.
Ideal sind daher größere Räume oder Hallen: Hier können Ponygirls Schrittfolgen üben, über kleine Hürden springen oder im Kreis laufen. Hallende Räume verstärken den Klang der Stiefel – das Klackern kann sich wie Hufgeklapper anfühlen und die Illusion zusätzlich vertiefen.
Denkt dabei immer an Sicherheit: freie Laufwege, keine Stolperfallen, stabile Hürden und eine gute Einschätzung der körperlichen Belastbarkeit. Ein Ponygirl, das auf hohen Absätzen springt, braucht Zeit zum Üben und jemanden, der aufmerksam sichert.
Ponygirls in der freien Natur – das besondere Spiel der Dominanz
Besonders eindrucksvoll werden Ponygirl-Spiele, wenn sie in einem geschützten Außenbereich stattfinden (z.B. Privatgrundstück, geeignete Events). In der Natur kommen Eleganz, Körpergefühl und die Dynamik zwischen Dominanz und Hingabe noch stärker zur Geltung.
Vom Laufen über weichen Boden bis zu kleinen Sprüngen über Hindernisse ist vieles möglich. Manche bauen sogar kleine „Parcours“ auf: Slalom um Pylonen, Schrittfolgen, an der Longe geführt werden oder – wo sicher möglich – das Ziehen kleiner Karren oder Einspänner.
Perfekt abgestimmte Bewegungen, schmückende Geschirre und das gemeinsame Eintauchen in die Fantasiewelt verbinden Dominanz und Unterwerfung auf sehr sinnliche Weise. Gleichzeitig gilt:
- Achtet auf Privatsphäre – keine unfreiwilligen Zuschauer, keine öffentlichen Plätze.
- Schützt das Ponygirl vor Überlastung (Hitze, Bodenbeschaffenheit, Stolpergefahr).
- Niemals echte Tiere überfordern oder mit einbeziehen – Ponyplay dreht sich um Menschen in Rollen, nicht um reale Tiere.
Sicherheit, Kommunikation & Consent
Wie bei allen BDSM-Spielen gilt: Safe, Sane, Consensual oder RACK (Risk Aware Consensual Kink). Gerade beim Ponygirl-Rollenspiel kommen Bewegung, Stolpergefahr, eventuell Outdoor-Elemente und Einschränkungen der Sinneswahrnehmung zusammen – umso wichtiger sind klare Absprachen.
- Legt Safewords oder Handzeichen fest, falls das Ponygirl nicht sprechen kann.
- Checkt vorher körperliche Grenzen (Knie, Rücken, Kondition).
- Steigert Intensität langsam – vom dekorativen Outfit zur leichten Dressur, dann zu längeren Szenen.
- Aftercare nicht vergessen: raus aus der Rolle, runter vom „High“, rein in Nähe, Wärme und liebevolle Bestätigung.
Tipps für Einsteiger, Fortgeschrittene & Erfahrene
Tipps für alle Levels – Ponygirl Schritt für Schritt
Level 1 – Einsteiger:
- Gemeinsam Fantasien besprechen: Welche Art Pony? Elegant, verspielt, frech?
- Ein kleines Ritual entwickeln: z.B. Haare bürsten, Halsband anlegen, ein bestimmter Satz zum Start.
- Kurze Sessions von 10–20 Minuten mit viel Feedback danach.
Level 2 – Fortgeschrittene:
- Leichte Dressur-Elemente einbauen: Antraben, Anhalten, Richtungswechsel, kleine Hürden.
- Ein „Trainingsbuch“ führen: Welche Übungen klappen gut, was möchtet ihr ausbauen?
- Ein klarer Unterschied zwischen Alltag und Pony-Zeit (Kleidung, Sprache, Titel).
Level 3 – Erfahrene:
- Storylines: Turniere, Vorführungen, Prüfungen mit Punkten und Belohnungen.
- Komplexe Ausrüstung, längere Parcours, vielleicht eigene Events oder private Playpartys.
- Fein abgestimmte Dominanz: strenge Kommandos, gezielte Pausen, intensives Lob – immer mit Raum für Safewords.
Rollenspiel Schritt für Schritt – je nach Level
Level 1 – Einsteiger:
- Vor dem Spiel: Kurz über Stimmung, Tagesform, Grenzen sprechen.
- Im Spiel: Einfache Kommandos, langsame Bewegungen, Fokus auf Kontakt und Atmung.
- Nach dem Spiel: Ponygear behutsam ablegen, viel Körperkontakt, besprechen, was besonders schön war.
Level 2 – Fortgeschrittene:
- Vor dem Spiel: Setting definieren: Stall, Manege oder Waldweg? Musik & Licht anpassen.
- Im Spiel: Kombination aus Dressur, Führen an der Leine, evtl. leichtem Einsatz von Gerte (nur auf sichere Zonen).
- Nach dem Spiel: Gemeinsamer „Abschluss“: Wasser, Decke, Nachbesprechung, eventuell Pflege-Rituale wie Füße massieren oder Stiefel ausziehen.
Level 3 – Erfahrene:
- Vor dem Spiel: Längere Session planen, körperliche Belastung realistisch einschätzen, Notfallplan (z.B. Schuhwechsel, Unterbrechungszeichen) festlegen.
- Im Spiel: Vollständiges Eintauchen in die Rolle, ritualisierte Kommandos, eventuell „Prüfungen“ mit Bewertung, aber jederzeit aufmerksam für Überlastungszeichen.
- Nach dem Spiel: Intensives Aftercare mit viel Nähe, emotionalem Check-in und Zeit zum Runterkommen. Ggf. ein oder zwei Tage später nochmals über das Erlebnis sprechen.
Fazit: Ponygirl – verspielte Eleganz mit Tiefe
Das Ponygirl ist weit mehr als ein schrilles Kostüm: Es ist eine eigenständige BDSM-Spielart, die Bewegung, Körperbewusstsein, Dominanz, Unterwerfung und ausführliche Rituale miteinander verbindet. Mit der passenden Ausstattung, viel Kommunikation und einem bewussten Blick für Sicherheit könnt ihr diese fantasievolle Spielart nutzen, um eure Dynamik zu vertiefen – mal wild, mal elegant, immer einvernehmlich.





