Eine Domina wirst Du nicht von jetzt auf gleich. Es ist ein Prozess, der über mehrere Stufen geht – von der „ganz normalen“ Liebenden hin zur Jungdomina und schließlich zu einer selbstbewussten Herrin, die weiß, was sie will und was ihr guttut. Schritt für Schritt kannst Du Dir ein Dominadasein aufbauen, das zu Dir, Deinem Körper und Eurer Beziehung passt.
Auch wenn Dein Partner sich eine Domina wünscht, ist ein radikaler Wechsel – direkt in Lack, Leder und mit Peitsche in der Hand – meistens zu viel. Du musst Dich in dieser Rolle wohlfühlen, sonst wirkt sie nicht. Tastet Euch gemeinsam heran, neugierig, spielerisch und immer einvernehmlich.
Starte im Kopf, nicht im Kleiderschrank: Sprich mit Deinem Partner darüber, was ihn an Dominas fasziniert – Worte, Haltung, Blick, Kleidung. Wählt 1–2 kleine Dinge für den Anfang (z.B. klare Anweisungen im Bett, leichtes Führen im Alltag) und testet erst das Gefühl, bevor Du in großes Equipment investierst.
- 1 Ohne Vertrauen geht gar nichts
- 2 Baue Dir ein Repertoire auf
- 3 Zeige auch im Alltag, dass Du dominant bist
- 4 So strahlst Du Autorität aus
- 5 Fesseln müssen sein
- 6 Heiß machen, abwarten, fallen lassen – und vielleicht belohnen
- 7 Tipps für alle Levels – Domina Schritt für Schritt
- 8 Rollenspiel Schritt für Schritt – je nach Level
- 9 Private oder berufliche Domina
Ohne Vertrauen geht gar nichts
Vertrauen ist der wichtigste Grundstein, um BDSM in eine Beziehung zu integrieren. Vertraut Dein Partner Dir nicht vollkommen, wird er sich nie wirklich fallen lassen und Dir als Domina die Kontrolle überlassen können.
Gerade deshalb solltest Du nicht sofort mit Peitsche, Fesseln und Co vor ihm stehen. Du möchtest ihn anmachen, nicht verschrecken. Bleibe zunächst weiterhin zärtlich und liebevoll – und streue nach und nach dominante Elemente ein: ein strenger Blick, eine klare Ansage, ein „Jetzt machst du, was ich sage“ im richtigen Moment.

Im Laufe der Liebesspiele kannst Du immer mehr Stärke, Führung und auch Härte einfließen lassen – solange ihr vorher über Grenzen, Tabus und Safewords gesprochen habt. Geht er gut darauf ein, kannst Du Dich von Mal zu Mal steigern. So könnt ihr Euch beide an die neue Dynamik gewöhnen und Lust daran entwickeln.
Legt ein Ampelsystem fest: Grün = alles gut, Gelb = langsamer/leichter, Rot = sofort stoppen. So kannst Du auch in intensiven Momenten mutiger führen, weil ihr ein klares Sicherheitssystem habt.
Baue Dir ein Repertoire auf
Kaufe nicht sofort ein riesiges Paket an Bondage-Toys und Dominaaustattung. Beginne klein – mit Deiner Haltung und Deinen Worten. Versuche zuerst, Deinen Partner ohne Hilfsmittel zu dominieren: klare Ansagen, Regeln im Bett, kleine Aufgaben. Deine Stimme, Dein Blick und Deine Körpersprache sind Deine ersten „Toys“.
Bringe Deine Dominanz nicht nur im Bett ein, sondern auch behutsam in den Alltag: Du triffst Entscheidungen, gibst ihm kleine Aufgaben, lässt ihn Dir dienen – aber immer einvernehmlich und respektvoll. Um Deinen Mann zu fesseln, brauchst Du anfangs kein komplettes Bondageset. Es reicht ein einfaches Seil oder sogar die Krawatte Deines Partners. Sei kreativ und spiele mit dem, was ihr schon habt.
Ist der Anfang gemacht, kannst Du Dein Dominarepertoire Stück für Stück ausbauen: eine erste Peitsche, ein erstes Paddel, ein Halsband, eine Leine. Später kommen vielleicht Keuschhaltungs-Toys wie Peniskäfige und Reizstrom-Toys hinzu – immer in Ruhe, nie alles auf einmal.
Zu einem späteren Zeitpunkt könnt ihr auch über BDSM-Möbel nachdenken: Andreaskreuz, Strafbock, Sklavenstuhl. Das ist nichts für den Anfang, aber ein spannendes Ziel auf Eurem gemeinsamen Weg.
Handfesseln & Fesselungen
Halsfesseln & Leinen
Paddel & Spanking-Toys
Masken & Rollenspiel-Zubehör
Peniskäfige & Keuschhaltung
Andreaskreuze & BDSM-Möbel
Zeige auch im Alltag, dass Du dominant bist
Dominanz hört nicht an der Schlafzimmertür auf – sie kann sich auch im Alltag zart zeigen. Wichtig: Dominanz ist kein Freifahrtschein zur Respektlosigkeit. Unterdrücke Deinen Partner nicht rund um die Uhr und stelle ihn nicht vor anderen bloß. Aber zu Hause, in euren eigenen vier Wänden, dürft ihr einvernehmlich mit Machtspielen experimentieren.
Erteile ihm Aufgaben, wenn er sich als Dein Sub oder Sklave definiert hat: Er macht den Haushalt, räumt auf, kümmert sich um all die Dinge, die Du gerade nicht tun möchtest. Danach darf er Dich vielleicht näher erleben – wenn Du es erlaubst.
Stecke ihn in Gummihandschuhe und lass ihn das Geschirr spülen – auch wenn ihr eine Spülmaschine habt. Für diesen Moment ist er Dein persönlicher Geschirrspüler. Danach lässt Du Dich von ihm verwöhnen: Vielleicht massiert er Deine Füße, bringt Dir etwas zu trinken oder liest Dir Deine Nachrichten vor, während Du entspannst.
Er soll Dir ein heißes Bad einlassen, damit Du entspannen kannst. Er darf Dich mit einem Schwamm waschen, Deine Haare ausspülen und Dir ein Handtuch reichen. Richtig tief entspannst Du, wenn er Dich anschließend massieren muss – überall, wo Du es möchtest. Damit er nicht „ungefragt“ zum Orgasmus kommt, kannst Du ihm einen Peniskäfig anlegen – natürlich nur, wenn ihr das vorher klar verabredet habt.

Halsband und Leine können diese Dynamik verstärken: Du führst, er folgt. Du kannst ihn anbinden, wenn ihr das vorher vereinbart habt, damit er die Rolle als Dein Lustsklave vollständig annehmen kann. So kann Euer Alltag auf angenehme Weise mit Eurem Sexleben verschmelzen.
So strahlst Du Autorität aus
Einer der wichtigsten Punkte auf dem Weg zur Domina ist Deine Ausstrahlung. Du musst mit dem ganzen Körper zeigen, dass Du das Sagen hast – innerlich und äußerlich. Mit Worten, Mimik, Gestik und Kleidung machst Du deutlich, dass Du die führende Rolle einnimmst.
Das Gesamtaussehen lässt Dich zur Autoritätsperson werden. Denk an Polizist*innen – die Uniform allein erzeugt Respekt. Genauso kann ein Police-Kostüm, ein strenger Business-Look oder ein Klinik-Outfit Deinem Dominazeichen Ausdruck verleihen.
Typisch für Dominas ist Kleidung aus Lack und Leder, in Schwarz oder Rot. Es gibt aber auch viele andere Farben und Stile. Wichtig ist, dass Du Dich darin stark, sinnlich und sicher fühlst. Ein Lederkorsett, eine enge Lederleggings, Straps und Stockings, Overknees oder High Heels können Deinen Auftritt unterstreichen – aber ziehe nur Schuhe an, mit denen Du wirklich sicher laufen kannst.
Stell Dich vor ihn, in Deinem Dominaoutfit: aufrechte Haltung, direkter Blick, klare Stimme. In der Hand hältst Du ein Paddel, eine Gerte oder ein anderes Toy. Deine Augen können dramatisch, katzenartig geschminkt sein, Deine Lippen sinnlich betont, die Haare streng zurückgebunden. So spürt Dein Partner sofort: Hier steht jemand, die es ernst meint.
Kreiere eine eigene Domina-Persona mit Namen, Outfit und Ritualen (z.B. Begrüßungssatz, feste Kommandos). Wenn Du „in diese Rolle einsteigst“, fällt es vielen leichter, Autorität auszustrahlen – und nach der Session auch wieder in den Alltagsmodus zurückzukehren.
Fesseln müssen sein
Kaum eine Domina kommt ohne Fesseln aus. Früher oder später wirst Du Dir richtige Bondage-Produkte zulegen wollen. Fesselspiele gehören für viele ganz natürlich zur Domina-Rolle dazu. Ohne sie wirst Du nie die volle Intensität dieser Machtspiele erleben – aber auch hier gilt: langsam steigern.
Du kannst mit einfachen Seilen anfangen und später auf spezielle Bondageseile, Manschetten und Bettfesselsysteme umsteigen. Mundknebel, Masken oder Kopfhauben mit kleinen Atemöffnungen können später dazukommen – aber immer nur mit klaren Absprachen zu Sicherheit und Signalen.
Es gibt Fesselmöglichkeiten direkt am Bett oder über spezielle BDSM-Möbel. Halsband und Leine gehören fast zur Standardausrüstung einer Domina und können eines der ersten Hilfsmittel sein, das Du kaufst: Ein sichtbares Zeichen seiner Unterwerfung und Deiner Führung.
Heiß machen, abwarten, fallen lassen – und vielleicht belohnen
Als Domina spielst Du nicht nur mit Seilen und Toys – Du spielst mit Erwartung, Lust und Timing. Lasse Dir immer wieder neue Spielchen einfallen, um ihn heiß zu machen. Er soll beben vor Lust – und dann … lässt Du ihn einfach warten. Du kannst den Raum verlassen, Dir einen Apfel holen, etwas lesen – während er gefesselt und erregt auf Dich wartet.
Dann kehrst Du zurück und spielst ihn wieder hoch – mit Händen, Worten, Blicken. Kurz bevor er kommt, stoppst Du oder setzt kleine Reize: ein Klaps mit dem Paddel, ein festes Zupacken an Po oder Oberschenkel, vielleicht ein vorsichtiger Griff an seine Hoden – immer nur so intensiv, wie ihr es vereinbart habt.

Später kannst Du mit Keuschhaltung arbeiten: Ein Peniskäfig, den er über mehrere Stunden oder Tage trägt, kann Eure Spiele intensivieren. Du läufst nackt an ihm vorbei, tanzt vor ihm oder verwöhnst Dich selbst – während er Dich nur anschauen darf, ohne zum Orgasmus zu kommen. Tease & Denial in Reinform. Trotzdem braucht auch ein Sklave seine Belohnungen: Vielleicht darf er Dich oral verwöhnen, Deine Füße küssen oder Dich massieren – und gelegentlich auch penetrativen Sex haben und einen gewaltigen Orgasmus erleben.
Tipps für alle Levels – Domina Schritt für Schritt
- Erste dominante Elemente im Bett: klare Anweisungen, Positionen bestimmen, Tempo festlegen.
- Einfache Alltagsspiele: kleine Aufgaben („Du deckst den Tisch, während ich zusehe“).
- Ein Safeword und ein kurzes Nachgespräch nach jeder Session einführen.
- Regelmäßige Rollenspiele mit fester Rollenverteilung (Domina/Sklave).
- Einsatz von Fesseln, Paddel, Halsband, Leine und ggf. ersten Keuschhaltungs-Toys.
- Rituale etablieren: Begrüßung, Verabschiedung, Regeln, die auch im Alltag gelten (z.B. bestimmte Anredeformen).
- Komplexe Szenarien über mehrere Tage oder Wochen (Erziehungsprogramme, Keuschchallenge).
- Kombination aus Alltagsdominanz, Edging, Keuschhaltung und Belohnungssystemen.
- Tiefergehende psychologische Spiele nur mit stabiler Beziehung, viel Erfahrung und klaren emotionalen Grenzen.
Rollenspiel Schritt für Schritt – je nach Level
- Einfaches Setting wählen: z.B. „strenge Freundin“, „Chefin“, „Lehrerin“.
- Kurze Szenen (10–20 Minuten) mit klaren Anweisungen und wenigen Regeln.
- Safeword/Ampelsystem nutzen und danach kurz über Gefühle und Highlights sprechen.
- Längere, zusammenhängende Szenen mit Aufgaben (z.B. Hausarbeit in bestimmten Kleidungsstücken, feste Dienstzeiten als Sklave).
- Einsatz von Fesseln, Masken, Spanking- und Keuschhaltungs-Toys – alles vorher abgesprochen.
- Konsequenzen bei Regelverstößen (z.B. Strafarbeiten, zusätzliche Aufgaben, Edging ohne Orgasmus) – immer in einem Rahmen, den ihr emotional tragen könnt.
- Mehrteilige Rollenspiele mit fortlaufender Geschichte (Erziehungsprogramm, Ausbildungsszenario).
- Feste Rituale und Symbole (z.B. Schlüssel am Halsband, spezifische Kleidung für ihn).
- Intensive Machtspiele nur mit guter psychischer Stabilität und verlässlicher Aftercare: Nachgespräche, Kuscheln, Erdung im Alltag.
Private oder berufliche Domina
Zum Schluss steht die Frage: Welche Art von Domina möchtest Du sein? Viele Frauen entdecken die Dominarolle zunächst im privaten Rahmen – mit einem Partner, einer Partnerin oder wechselnden Konsens-Sklaven. Hier steht der gemeinsame Genuss im Vordergrund, ohne Bezahlung.
Als private Domina lebst Du Deine Machtspiele im vertrauten Umfeld aus. Ihr habt viel Raum, Eure Dynamik individuell zu gestalten, Pausen einzulegen und Euch weiterzuentwickeln.
Als berufliche Domina arbeitest Du in einem Studio oder mietest Dich dort ein. Du empfängst Kund*innen, klärst im Vorgespräch Vorlieben und Tabus, vereinbarst ein Honorar und bietest professionelle Sessions an. Das erfordert nicht nur Erfahrung, sondern auch sehr klare Grenzen, Selbstschutz, rechtliches Wissen und eine stabile Psyche.
Ganz gleich, wofür Du Dich entscheidest: Dominanz beginnt bei Dir – in Deiner inneren Haltung, in Deiner Klarheit und in Deinem liebevollen Umgang mit Macht. Je achtsamer Du mit Dir und Deinem Gegenüber umgehst, desto tiefer, lustvoller und sicherer kann Dein Weg als Domina werden.





