Fisting – oft auch Faustfick genannt – kann durch die intensive Dehnung ein Gefühl von überwältigender Fülle, Hingabe und tiefem Genuss schenken. Sowohl Frauen als auch Männer können diese besondere Form der Sexualität erleben. Eine gute Vorbereitung, viel Gleitgel, klare Kommunikation und ein langsames Vorgehen sind dabei unverzichtbar, damit Lust entsteht und der Körper geschützt bleibt.
Wichtig: Fisting ist ein extremes Spiel mit dem Körper. Es gehört nur in ein Umfeld aus Vertrauen, Einvernehmlichkeit und Achtsamkeit – niemals in Situationen mit Druck, Gewalt oder Alkohol-/Drogenkonsum.
Fisting-Gleitgel
Anal-Gleitgel
Intimduschen & Spülduschen
Anal-Training & Dehnungstoys
Edelstahl-Buttplugs
Beginnt nicht mit der Faust, sondern mit wenigen Fingern und/oder kleinen Anal- oder Vaginaltoys. Wenn sich jeder Schritt gut anfühlt, bleibt ihr im Spiel – bei Schmerz, Druck oder Unruhe wird sofort pausiert oder abgebrochen.
- 1 Wird beim Fisten wirklich die ganze Faust benutzt?
- 2 Was soll ich als Fisting-Anfänger beachten?
- 3 Wie fange ich beim Vaginal-Fisten am besten an?
- 4 Welche Besonderheiten sind beim Anal-Fisting zu beachten?
- 5 Sollte ich vor dem Fisting den Darm entleeren?
- 6 Gut für die Seele – aber nur mit stabilen Grenzen
- 7 Mögliche Gefahren & Warnsignale
- 8 Tipps für alle Levels – Fisting Schritt für Schritt
- 9 Fazit: Fisting – intensive Lust mit Verantwortung
Wird beim Fisten wirklich die ganze Faust benutzt?
Grundsätzlich kann man diese Frage mit „Ja“ beantworten, bedeutet Fisting übersetzt doch Faustverkehr. Aber: In der Praxis ist Fisting ein Spektrum. Viele Menschen empfinden bereits mehrere Finger oder eine gestreckte Hand als vollkommen ausreichend.
Gerade für Anfänger gilt: klein beginnen und langsam steigern. Am Anfang reichen oft ein oder zwei Finger, dann drei, dann vier, bevor man sich an die gestreckte Hand oder die sogenannte Entenschnabel-Position (die Finger geschlossen, wie eine schmale Spitze) herantastet.
Mit der Zeit kann sich der passive Part an mehr Weite gewöhnen – muss es aber nicht. Wichtig ist immer: Der passive Part entscheidet, was sich gut anfühlt. Fisting ist nie ein Wettbewerb, sondern ein sensibles Zusammenspiel aus Vertrauen, Lust und Körpergefühl. Der Einsatz von Fisting-Gleitgel wird in jedem Fall empfohlen.
Was soll ich als Fisting-Anfänger beachten?
Beim Fisting sind zwei Faktoren besonders wichtig: eine entspannte Atmosphäre mit viel Vertrauen und ein hochwertiges, reichlich verwendetes Gleitgel. Such Dir eine Position, in der Du Becken und Unterleib gut entspannen kannst – z.B. auf dem Rücken mit leicht angewinkelten Beinen, unterstützt durch Kissen.
Beim vaginalen Fisting kann eine erhöhte Lagerung des Beckens auf einem Kissen für eine gute Ausrichtung und Entspannung sorgen. Beim analen Fisting ist ein ruhiges, warmes Umfeld wichtig, in dem du dir so viel Zeit nehmen kannst, wie dein Körper braucht.
Ebenso wichtig ist eine sehr gute Kommunikation mit dem aktiven Part. Fisting darf intensiv sein, aber niemals schmerzhaft im Sinne von „Alarm“-Schmerz. Nutzt ein Safeword oder ein Ampelsystem (Grün/Gelb/Rot) und achtet auf nonverbale Signale wie Atmung, Körperspannung, Blick und Lautäußerungen.
Hygiene ist enorm wichtig. Sorgfältig gewaschene Hände, kurze, sauber gefeilte Fingernägel und im Idealfall Einweghandschuhe sind Standard. Sie schützen beide Seiten, erleichtern die Reinigung und verhindern, dass Gleitgel in die Haut einzieht und die Hände rau macht – was zu Mikroverletzungen führen kann.
Daher sind Einweghandschuhe und gutes Fisting-Gleitgel zentrale Faktoren für ein entspanntes, sicheres Erlebnis. Bei analem Fisting kann zusätzlich ein Kondom über der Hand getragen werden, um Hygiene und Gleitfähigkeit weiter zu erhöhen.

Nutzt ein klares Vokabular für Empfindungen: z.B. „zu viel Druck“, „mehr Weite ok“, „bitte halten, nicht tiefer“. So kann der aktive Part feiner steuern – und der passive Part bleibt in seiner Selbstbestimmung, selbst wenn er tief in der Lust versunken ist.
Wie fange ich beim Vaginal-Fisten am besten an?
Die Vagina ist durch ihre Funktion als Geburtskanal von Natur aus sehr dehnbar – das macht vaginales Fisting prinzipiell leichter als Analfisting. Dennoch gilt auch hier: langsam, bewusst, mit viel Gefühl und reichlich Gleitgel.
So kann der Einstieg aussehen:
- Erst intensives Vorspiel: Küssen, Streicheln, Lecken, Fingern – alles, was Erregung und Vertrauen stärkt.
- Mit 1–2 Fingern beginnen, langsam tiefer gehen und kreisende Bewegungen nutzen.
- Nach und nach mehr Finger hinzufügen, wenn sich alles weich und aufnahmebereit anfühlt.
- Fisting-Gleitgel großzügig in und um die Vagina verteilen – lieber nachlegen als sparen.
- Erst wenn alle Finger gut hineingleiten, kann die Hand in Entenschnabel-Form gebracht werden.
Ruckartige Bewegungen oder das Arbeiten mit Kraft sind tabu. Die Hand folgt dem Körper – nicht umgekehrt. Der passive Part darf jederzeit stoppen, verlangsamen oder eine andere Position verlangen. Vaginal-Fisting ist kein „Durchdrücken“, sondern ein langsames Einatmen von Hand und Nähe.
Auch beim Vaginal-Fisting kannst Du auf Einweghandschuhe zurückgreifen, um das Austrocknen der Haut zu verhindern und den Akt hygienisch und angenehm zu gestalten.
Welche Besonderheiten sind beim Anal-Fisting zu beachten?
Beim analen Fisting ist die Anzahl der potenziellen Risiken deutlich höher als beim vaginalen. Der Schließmuskel und die Darmschleimhaut sind empfindlich, Verletzungen können schmerzhaft und langwierig sein. Deshalb ist hier besondere Achtsamkeit gefragt.
Wichtige Punkte beim Anal-Fisting:
- Immer mit viel, reichlich nachgelegtem Fisting- oder Analgleitgel arbeiten.
- Noch langsamer vorgehen als beim Vaginal-Fisting.
- Zunächst mit einem Finger beginnen, dann nach und nach mehr – eventuell mit vorherigem Analtraining durch Plugs oder Dehnungstoys.
- Nie gegen Widerstand oder Schmerz „drücken“.
Der große Vorteil beim analen Fisting: Es kann sowohl bei Frauen als auch bei Männern angewandt werden. Gemeinsame Kommunikation und Empathie sind dadurch oft leichter. Gleichzeitig ist der Anus sehr reich an Nervenenden – der passive Part kann starke, intensive Empfindungen bis hin zu Orgasmen erleben.
Allzu kräftige oder hektische Bewegungen sind jedoch gefährlich: Es kann zu Analfissuren (Einrissen der Schleimhaut), Blutungen, Entzündungen oder im Extremfall Schäden am Schließmuskel kommen. Das kann langfristige Folgen haben, bis hin zu Problemen mit der Kontinenz.
Daher gilt: Absolute Ruhe, Geduld, viel Vorbereitung und Respekt vor der Schutzfunktion des Schließmuskels. Vom ersten Versuch bis zum entspannten, tiefen Fisting können Wochen oder Monate vergehen. Mit zunehmender Gewöhnung entspannt sich der Muskel leichter, der passive Part kann die Dehnung immer mehr als lustvolle Weite erleben.

Wer Anal-Fisting bereits kennt, kann mit strukturiertem Analtraining arbeiten: feste Routinen mit Plugs, langsame Steigerung der Durchmesser, bewusste Entspannungsübungen. Trotzdem gilt: Jeder Körper hat Grenzen – sie zu respektieren ist Zeichen von Reife, nicht von Schwäche.
Sollte ich vor dem Fisting den Darm entleeren?
Wir empfehlen sowohl vor dem vaginalen als auch vor dem analen Fisting, den Darm zu entleeren. Beim Vaginal-Fisting kann Druck auf den Darm ausgeübt werden, was schnell zu Verkrampfungen und einem unangenehmen Druckgefühl führen kann. Ein entspannter Bauch macht das Erleben leichter.
Beim analen Fisting sollte der Darm unbedingt entleert werden, idealerweise auch mit einer sanften Intimdusche, wenn Du Dich damit wohlfühlst. Die Reizung des Schließmuskels löst häufig Entleerungsdrang aus – ein vorbereiteter Darm reduziert Stress, Scham und Unfälle.
Schmerzen und Verkrampfungen sind kein Teil des Fistings, sondern ein Warnsignal Deines Körpers, langsamer zu werden oder zu stoppen. Höre auf diese Signale. Mach eine Pause, atme, lege eventuell die Hand ein Stück zurück und verwende frisches Fisting-Gleitgel. Du sollst die Dehnung genießen – nicht ertragen.
Gut für die Seele – aber nur mit stabilen Grenzen
Fisting kann mehr sein als nur körperliche Intensität. Viele Menschen berichten von Gefühlen von Vertrauen, Loslassen, tiefer Nähe – zu sich selbst oder zum Partner. Die Mischung aus Ausgeliefertsein, Weite und bewusster Atmung kann fast meditative Zustände hervorrufen.
Gleichzeitig ist Fisting emotional fordernd. Die starke Dehnung, das Ausgeliefertsein, die ungewohnte körperliche Erfahrung können auch Unsicherheit, Scham oder Überforderung triggern. All das ist nicht „falsch“, sondern ein Zeichen dafür, dass hier sehr tiefe Ebenen berührt werden.
Mögliche Gefahren & Warnsignale
So sinnlich Fisting sein kann – es ist nicht ungefährlich. Achte auf folgende körperliche Warnsignale:
- stechende, brennende Schmerzen
- plötzliches Zusammenzucken, starke Verkrampfungen
- Blut auf Handschuh, Unterlage oder aus Vagina/Anus
- andauerndes Druck- oder Fremdkörpergefühl nach dem Spiel
In solchen Fällen: sofort stoppen, sanft reinigen und im Zweifel medizinischen Rat einholen. Lieber einmal zu früh zum Arzt als einmal zu spät.
Auch psychisch kann Fisting etwas auslösen: Gefühlseinbrüche („Drop“), Traurigkeit, Leere, Gereiztheit oder Übererregung sind möglich – manchmal auch erst Stunden oder Tage später. Wenn Du solch eine Reaktion bei Dir bemerkst, nimm sie ernst: sprich mit der beteiligten Person, halte Dich warm, iss und trink etwas und gönn Dir Ruhe. Wenn sich depressive Gefühle verfestigen, hol Dir bitte professionelle Unterstützung.
Tipps für alle Levels – Fisting Schritt für Schritt
- Fokus auf 1–3 Finger, kein echtes „Fisten“.
- Viel Gleitgel, Handschuhe, kurze Sessions von 10–20 Minuten.
- Nur dann weitermachen, wenn sich alles warm, weit und angenehm anfühlt – nie gegen den Körper.
- Langsame Steigerung auf 4 Finger, Entenschnabel-Position, eventuell erste Handansätze.
- Bewusstes Atmen, Positionswechsel, Pausen einplanen.
- Vaginal: mit Vorspiel und Entspannung arbeiten; Anal: begleitendes Analtraining mit Plugs.
- Vollständige Hand / Faust nur bei klarer Erfahrung, stabiler Gesundheit und hoher Vertrauensbasis.
- Feste Rituale (z.B. Vorbereitung, Warm-up-Toys, Nachsorge) etablieren.
- Körper nach dem Spiel beobachten: Schmerzen, Blutungen oder dauerhaftes Druckgefühl sind ein Stoppsignal für längere Pausen.
Fazit: Fisting – intensive Lust mit Verantwortung
Fisting kann unglaublich lustvoll, verbindend und befreiend sein – wenn es mit Respekt vor dem Körper, klarer Kommunikation und hochwertigem Material gelebt wird. Langsamkeit, Gleitgel, Handschuhe, Hygiene und echte Einvernehmlichkeit sind keine Option, sondern Voraussetzung.
Wenn ihr euch Schritt für Schritt herantastet, auf Warnsignale hört und euch genügend Zeit für Zärtlichkeit, Nachsorge und Gespräche nehmt, kann Fisting ein besonderes, tiefes Kapitel eurer Sexualität werden – intensiv, achtsam und überraschend liebevoll.





