Anal fingern: Technik, Lust & Sicherheit für Frauen und Männer

Richtig anal zu fingern ist deutlich mehr als „einfach nur den Finger in den Po schieben“. Der After ist ein sensibles Nervenzentrum, das sehr intensiv auf Berührung reagiert – bei allen Geschlechtern. Damit Analfingern nicht schmerzhaft oder peinlich, sondern lustvoll, intim und sicher wird, braucht es Vorbereitung, Feingefühl und eine gute Kommunikation.

In diesem Ratgeber erfährst du, wie du Analfingern bei Frauen und Männern sicher und schön gestaltest, worauf du bei Hygiene achten musst und wie du dich selbst anal verwöhnen kannst.

Warum der Finger im Po so erregend sein kann

Der After ist von vielen Nervenenden durchzogen – schon Berührungen an der Außenseite können extrem erregend sein. Bei allen Geschlechtern kann eine anale Massage starke Lustgefühle auslösen, weil:

  • die Haut rund um den After sehr empfindlich ist,
  • leichter Druck, kreisende Bewegungen oder Dehnung intensiv wahrgenommen werden,
  • die ungewohnte Stimulation das Kopfkino anregt.

Beim Mann kommt noch ein Bonus dazu: die Prostata. Sie liegt wenige Zentimeter hinter dem After und kann über den Finger durch die vordere Darmwand stimuliert werden. Für viele Männer fühlt sich das wie ein tiefes, vibrierendes, fast wellenartiges Lustgefühl an – anders als der „klassische“ Penis-Orgasmus.

Analfingern bei der Frau

Analfingern bei einer Frau funktioniert etwas anders als beim Mann, weil sie keine Prostata hat – aber auch hier ist der Bereich voller Nerven und kann unglaublich lustvoll sein.

1. Langsame Annäherung
Wenn du deine Partnerin anal verwöhnen möchtest, ist Feingefühl das A und O. Taste dich langsam heran:

  • beginne mit Küssen, Streicheln, vielleicht einer Massage,
  • verwöhne sie zuerst vaginal oder klitoral, damit sie entspannt und erregt ist,
  • wander langsam von vorne nach hinten zum Po – nicht umgekehrt.

So fühlt sich die anale Stimulation wie eine natürliche Steigerung an, nicht wie ein plötzlicher „Überfall“.

2. Gleitgel & sanfter Einstieg
Der After befeuchtet sich nicht von selbst. Nutze daher ein hochwertiges Analgleitmittel, damit die Berührung geschmeidig und reibungsarm ist. Ein paar Tropfen rund um den Anus genügen meist, um die Haut gleitfähig zu machen.

Wichtige Regeln:

  • Du musst nicht tief eindringen – die meisten Nerven sitzen direkt am Anus und in den ersten Zentimetern.
  • Beginne mit sanftem Druck und kreisenden Bewegungen, statt „einfach reinzugehen“.
  • Nutze erst eine Fingerkuppe, dann langsam mehr, wenn sie sich wohlfühlt.

3. Von vorne nach hinten – niemals zurück
Du kannst sie zuerst vaginal fingern und dann zum After wandern. Aber: Von hinten nach vorne geht nicht. War dein Finger im Po, hat er in der Vagina nichts mehr zu suchen. Sonst riskierst du Infektionen, weil Darmbakterien in die Scheide gelangen können.

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Finger im Anus des Mannes

Beim Mann ist das Thema „Finger im Po“ oft stark mit Scham, Vorurteilen oder Unsicherheit belegt – obwohl die Prostata-Stimulation für viele eines der intensivsten sexuellen Erlebnisse überhaupt sein kann.

1. Vertrauen & Feingefühl
Nicht jeder Mann ist sofort bereit, sich hinten berühren zu lassen. Geh langsam vor:

  • starte mit einer entspannenden Rücken- oder Po-Massage,
  • streiche über den unteren Rücken, die Pobacken, Innenschenkel,
  • tastet gemeinsam aus, was sich gut anfühlt – ohne Druck.

Wenn dein Partner sichtbar entspannt bleibt, kannst du dich sanft an den Anus herantasten: erst mit dem Finger umspielen, dann bei Zustimmung und Entspannung leicht eindringen – immer gut gleitfähig.

2. Prostata-Stimulation
Ist der Finger im Po, kannst du beim Mann die Prostata ertasten: Sie liegt etwa zwei bis vier Zentimeter in Richtung Bauchdecke. Viele Männer mögen:

  • leichten, rhythmischen Druck auf diese Stelle,
  • eine „Komm her“-Bewegung mit dem Finger (leicht gekrümmt),
  • die Kombination aus Prostata-Stimulation und gleichzeitiger Penisberührung.

Hier gilt: vorsichtig ausprobieren, nachfragen, wie es sich anfühlt – und lieber sanfter starten als zu intensiv.

Reinlichkeit, Vorbereitung & Hilfsmittel

Damit das Analfingern nicht durch Unsicherheit oder unangenehme Situationen gestört wird, hilft eine gute Vorbereitung.

1. Körperhygiene
Ein frisches Duschen nimmt vielen die Scheu. Wer mag, kann zusätzlich den Enddarm vorsichtig reinigen. Dazu gibt es passende Intimduschen, die mit lauwarmem Wasser genutzt werden können. Das ist kein Muss, aber für viele ein gutes Sicherheitsgefühl.

2. Gleitgel speziell für analen Genuss
Der After produziert keine eigene Feuchtigkeit. Ein gutes Analgleitmittel ist Pflicht, damit das Eindringen sanft und schmerzfrei bleibt. Verwende idealerweise ein Gleitgel, das für Analverkehr vorgesehen ist – oft etwas dickflüssiger und pflegender formuliert.

3. Hände & Fingernägel

  • Wasche deine Hände gründlich, bevor du anal spielst.
  • Halte deine Fingernägel kurz, glatt und sauber – scharfe Kanten können die empfindliche Schleimhaut verletzen.
  • Wer besonders hygienisch sein möchte oder kleine Kratzer vermeiden will, kann Einmalhandschuhe verwenden.

Wie fingert man sich selbst anal?

Sich selbst anal zu fingern ist oft einfacher als den Partner – du kennst deinen Körper am besten und kannst direkt spüren, was sich gut anfühlt. Wichtig sind zwei Dinge: die richtige Position und viel Gleitgel.

Bequeme Stellungen sind zum Beispiel:

  • auf dem Bauch liegend, den Po leicht erhöht (Kissen unter der Hüfte),
  • in Rückenlage, Beine angewinkelt und leicht gespreizt,
  • auf der Seite mit angewinkeltem oberen Bein.

Probiere aus, wo du am entspanntesten an deinen After kommst. Nutze Gleitgel, massiere zuerst nur außen, bevor du langsam eindringst. Dein Körper zeigt dir deutlich, wann es zu viel wird. Hör auf diese Signale – du sollst dich fallen lassen können, nicht verkrampfen.

Wie fingert man richtig anal?

„Finger im Arsch“ ist nicht automatisch ein Vergnügen – die Technik entscheidet. Sinnvoll ist es, zunächst an dir selbst zu üben, um zu verstehen, welche Bewegungen angenehm sind und wo die Grenzen liegen.

Einige Grundregeln:

  • nimm dir Zeit, kein hektisches Eindringen,
  • erst außen massieren, dann sanften Druck am After ausüben,
  • den Finger nicht mit Gewalt „durchdrücken“, sondern auf den Moment warten, in dem der Schließmuskel nachgibt,
  • kurze, gepflegte Fingernägel sind Pflicht.

Beim Eindringen kann der Finger zunächst nur die Öffnung dehnen, später etwas tiefer gehen. Beim Mann liegt die Prostata Richtung Bauchdecke, bei der Frau können Bereiche Richtung Vagina als besonders angenehm empfunden werden. Es geht nicht darum, „möglichst tief“ zu kommen, sondern die richtige Stelle und die passende Intensität zu finden.

Analdehnung beim Mann

Die Analdehnung beim Mann kannst du sanft mit Öl oder Gleitgel und einer kreisenden Massage rund um den After beginnen. Wenn der Körper entspannt ist, kann der Finger langsam eindringen. Wer mehr möchte, kann kleine Analplugs nutzen.

Analplugs gibt es in vielen Größen – von sehr klein bis sehr ausladend. So kannst du die Dehnung Schritt für Schritt steigern. Manche Männer tragen kleine Plugs auch im Alltag für ein anhaltendes Gefühl von Fülle und als Vorbereitung auf Analsex.

Frauen richtig anal fingern

Eine Frau anal zu fingern ist nicht so simpel, wie „rein und fertig“. Die Frau hat zwar – wie der Mann – reichlich Nervenenden am After, aber keine Prostata. Du musst also eher Oberfläche und Winkel finden, die ihr gefallen. Viele mögen sanfte Dehnung kombiniert mit Stimulation der Vulva oder Klitoris.

Es kann sehr angenehm sein, den Finger im Po leicht zu krümmen und in Richtung Scheide zu bewegen. So entsteht ein innerer Druck, der mit äußeren Berührungen kombiniert werden kann. Ganz wichtig bleibt: Von vorne nach hinten ja, von hinten nach vorne nein. Du darfst sie also vaginal fingern und dann zum After wandern, aber niemals den „Anal-Finger“ wieder in Vagina oder Harnröhrennähe bringen – sonst riskierst du Infektionen.

Sicherheit, Kommunikation & Grenzen

So lustvoll Analfingern sein kann – es bleibt ein Bereich mit besonders sensiblen Strukturen. Damit das Spiel sicher bleibt, helfen ein paar Grundsätze:

  • Sprich vorher darüber: Möchte dein Partner / deine Partnerin anal stimuliert werden? Wie weit soll es gehen? Gibt es No-Gos?
  • Stoppsignale respektieren: „Zu stark“, „Pause“, „Stopp“ sind sofort ernst zu nehmen.
  • Verletzungen vermeiden: keine harten, ruckartigen Bewegungen, keine scharfen Nägel, keine Gegenstände, die nicht dafür gedacht sind.
  • Safer Sex beachten: Wenn noch andere Praktiken dazukommen (z. B. Analverkehr), passt Kondomwechsel und Hygiene entsprechend an.

Wenn ihr euch sicher und respektiert fühlt, kann Analfingern ein unglaublich intimer, verbindender und erotischer Bestandteil eurer Sexualität werden – ob als Vorbereitung auf Analsex, als eigenes Spiel oder als prickelnde Ergänzung beim Vorspiel.

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